B.A.T.M.A.N.: Unterschied zwischen den Versionen
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Thomas (Diskussion | Beiträge) K (→Starten und Aktivieren: DHCPC ergänzt) |
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(28 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
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== Abstrakt == | == Abstrakt == | ||
In diesem Artikel wird beschrieben, wie B.A.T.M.A.N. zusammen mit [[fastd]] auf einem Rechner mit Debian eingerichtet wird und der Rechner direkt an das Netz | In diesem Artikel wird beschrieben, wie B.A.T.M.A.N. zusammen mit [[fastd]] auf einem Rechner mit Debian eingerichtet wird und der Rechner direkt an das Netz des Freifunk Rheinland, Domäne Wupper, angebunden wird. Als Beispiel dient die Konfiguration der Freifunk Rheinbach Community. | ||
Mit Stand Mai 2018 wird auch alfred installiert, aber nicht konfiguriert. | |||
Die Verbindung der [[Node | Nodes]] (Router) zu den Servern im Internet erfolgt über einen verschlüsselten Tunnel. Bei Freifunk Rheinbach wird für die Tunnel ''fastd'' verwendet. Nodes, die in WLAN Reichweite zueinander stehen, verbinden sich untereinander über ein MESH-Netzwerk. Auch über Kabel (LAN oder WAN-Port) können sich Nodes vermaschen. Auf all diesen Verbindungen wird das Routing-Protokoll B.A.T.M.A.N. verwendet. | |||
Ich verwende als Shell die [[bash]]. Standard ist bei Debian 8.7.1 [[dash]]. Die Befehle in den Scripten sind so einfach, dass sie in beiden Shells funktionieren sollten | == Hinweise == | ||
Ich verwende als Shell die [[bash]]. Standard ist bei Debian 8.7.1 [[dash]]. Die Befehle in den Scripten sind so einfach, dass sie in beiden Shells funktionieren sollten. | |||
Dieser Beitrag basiert auf zahlreichen Quellen und den Erfahrungen aus den Tests. Soweit möglich versuche ich ältere Befehle durch neuere, moderne Befehle zu ersetzen. | |||
Der Beitrag [https://www.freifunk-gera-greiz.de/wiki/-/wiki/Allgemein/Raspberry+Pi+mit+B.A.T.M.A.N.+und+fastd+unter+Raspbian Raspberry Pi mit B.A.T.M.A.N. und fastd unter Raspbian] liegt dieser Lösung teilweise zu Grunde. Ich habe jedoch '''brctl''' durch die Befehle von '''ip''' ersetzt. | |||
== git == | |||
Die benötigten Dateien stehen für FF-Rheonbach / Freifunk Rhein-Sieg und die Domäne Wupper in [https://github.com/Byggvir/fastd-BATMAN/ Github]. | |||
Herunterladen mit | |||
<pre> | |||
git clone https://github.com/Byggvir/fastd-BATMAN.git | |||
</pre> | |||
== Installation der Software == | == Installation der Software == | ||
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=== B.A.T.M.A.N. und fastd installieren === | === B.A.T.M.A.N. und fastd installieren === | ||
Die folgenden Befehle und Scripte wurden unter '''Debian 8 | Die folgenden Befehle und Scripte wurden unter '''Debian 8''', '''Debian 9'''und '''Raspbian 2018-04''' entwickelt und getestet. | ||
Das folgende Script installiert auf einem Debian 8 die notwendige Software - einschließlich fastd. Je nach System kann es notwendig sein zusätzliche Pakete zu installieren. Das folgende Script wurde auf zwei relativ frischen, jungfräulichen Debian 8.7.1 getestet. | Das folgende Script installiert auf einem Debian 8 / 9 bzw. Raspbian die notwendige Software - einschließlich fastd. Je nach System kann es notwendig sein zusätzliche Pakete zu installieren. Das folgende Script wurde auf zwei relativ frischen, jungfräulichen Debian 8.7.1 getestet. | ||
Achtung: Die Router verwenden B.A.T.M.A.N. 2017.2 (Stand: 03.02.2018, Gluon v2017.1.4); Aktuell ist 2018.1. Im Debian sind meist ältere Versionen. Deshalb empfiehlt sich eine Installation aus den Quellen | |||
Vor der Installation mit dem nachfolgenden Script müssen die passenden linunx-header- Dateien für den Kernel installiert sein / werden. | |||
Z.B. | |||
'''Debian:''' Für Raspbian befinden sich die Linux-Headers in linux-headers-amd64. | |||
'''Raspbian:''' Für Raspbian befinden sich die Linux-Headers in raspberrypi-kernel-headers. | |||
<pre> | <pre> | ||
#!/bin/bash | |||
# Installation B.A.T.M.A.N. | |||
# Version festlegen | |||
VBAT="2018.1" | |||
SRC="https://downloads.open-mesh.org/batman/releases/batman-adv-${VBAT}" | |||
# Installation der linux-headers für den Kernel. | |||
MACHINE=$(uname -m) | |||
case "$MACHINE" in | |||
# | x86_64) | ||
apt install linux-headers-amd64 # Debian | |||
;; | |||
armv7l) | |||
apt install raspberrypi-kernel-headers # Raspian | |||
;; | |||
*) | |||
echo -e "Unbekannte Architektur ${MACHINE}" | |||
exit 1 | |||
;; | |||
esac | |||
# Wir brauchen ein paar Repos, die nicht im Default einhalten sind. | |||
grep 'http://repo.universe-factory.net/debian/' /etc/apt/sources.list || echo 'deb http://repo.universe-factory.net/debian/ sid main' >> /etc/apt/sources.list | grep 'http://repo.universe-factory.net/debian/' /etc/apt/sources.list || echo 'deb http://repo.universe-factory.net/debian/ sid main' >> /etc/apt/sources.list | ||
gpg --keyserver pgpkeys.mit.edu --recv-key | # Und den Schlüssel für das Paket. Aktuell: 16EF3F64CB201D9C | ||
gpg -a --export | |||
KEY=16EF3F64CB201D9C | |||
gpg --keyserver pgpkeys.mit.edu --recv-key $KEY | |||
gpg -a --export $KEY | apt-key add - | |||
# Nun die Software, die wahrscheinlich fehlt, inklusive fastd | |||
apt install apt-transport-https | apt install apt-transport-https | ||
apt update | apt update | ||
apt install build-essential bridge-utils pkg-config libnl-3-dev libnl-genl-3-dev | apt install build-essential bridge-utils pkg-config libnl-3-dev libnl-genl-3-dev fastd | ||
# Für alfred benötigte Entwicklunsgbibliotheken | |||
cd / | apt install libnl-3-dev libnl-genl-3-dev libcap-dev libgps-dev | ||
wget | |||
# Jetzt wird B.A.T.M.A.N. alfred aus den Quellen geladen und installiert | |||
cd /tmp | |||
wget ${SRC}/alfred-${VBAT}.tar.gz | |||
tar xzf alfred-${VBAT}.tar.gz | |||
cd alfred-${VBAT} | |||
make CONFIG_ALFRED_GPSD=n | |||
make CONFIG_ALFRED_GPSD=n install | |||
# Jetzt wird B.A.T.M.A.N. batctl aus den Quellen geladen und installiert | |||
cd /tmp | |||
wget ${SRC}/batctl-${VBAT}.tar.gz | |||
tar xzf batctl-${VBAT}.tar.gz | tar xzf batctl-${VBAT}.tar.gz | ||
cd batctl-${VBAT} | cd batctl-${VBAT} | ||
Zeile 41: | Zeile 110: | ||
make install | make install | ||
# Jetzt wird B.A.T.M.A.N. batman-adv aus den Quellen geladen und installiert | |||
cd /tmp | |||
wget ${SRC}/batman-adv-${VBAT}.tar.gz | |||
tar xzf batman-adv-${VBAT}.tar.gz | tar xzf batman-adv-${VBAT}.tar.gz | ||
cd batman-adv-${VBAT} | cd batman-adv-${VBAT} | ||
make | make | ||
make install | make install | ||
# Wir können batman-adv gleich starten | |||
modprobe batman-adv | modprobe batman-adv | ||
grep '^batman-adv' /etc/modules || echo -e '#B.A.T.M.A.N für Freifunk | # ... und in die /etc/modules eintragen, damit es auch bei einem Neustart vorhanden ist | ||
grep '^batman-adv' /etc/modules || echo -e '#B.A.T.M.A.N für Freifunk\nbatman-adv' >> /etc/modules | |||
# zum Schluss legen wir uns noch ein Verzeichnis für die Konfiguration der fastd-Tunnel an. | |||
mkdir -p /etc/fastd/ffrhb/peers | mkdir -p /etc/fastd/ffrhb/peers | ||
Zeile 59: | Zeile 138: | ||
=== B.A.T.M.A.N. konfigurieren === | === B.A.T.M.A.N. konfigurieren === | ||
Der Befehl ''modprobe batman-adv'' startes B.A.T.M.A.N. gleich nach der Installation. Durch Aufnahme von ''batman-adv'' in die Datei ''/etc/modules'', wird B.A.T.M.A.N. beim Neustart des Rechner geladen. Beides wird bereits mit dem obigen Script erledigt, so dass wir fertig sind. | |||
=== fastd konfigurieren === | === fastd konfigurieren === | ||
Das script ''/etc/init.d/fastd'' startet die Default-Konfiguration in ''/etc/default/fastd'' und alle Konfigurationen in ''/etc/fastd/*/fastd.conf''. Eine Konfiguration in ''/etc/fastd/fastd.conf'' (wie in OpenSuSE) hat daher keine Auswirkung und wird nicht geladen. | |||
Die folgende Konfigurationsdatei ''fastd.conf'' muss daher in das Verzeichnis ''/etc/fastd/ffrhb/'' kopiert werden. | |||
Der ''secret key'' in der Datei dient nur als Beispiel und ist durch einen eigenen Schlüssel zu ersetzen. Ein eigener Schlüssel wird mit ''fastd --generate-key'' erzeugt. | |||
Die MTU beträgt für Freifunk Rheinland zur Zeit 1364 Byte. | |||
Das peer limit sollte auf 1 stehen, auch wenn 10 Server definiert sind. Mehrere Tunnel zur gleichen Zeit bieten zur Zeit keine Vorteile und belasten die Server. | |||
==== Datei /etc/fastd/ffrhb/fastd.conf ==== | ==== Datei /etc/fastd/ffrhb/fastd.conf ==== | ||
Zeile 85: | Zeile 173: | ||
# Bind to a fixed port, IPv4 only | # Bind to a fixed port, IPv4 only | ||
bind 0.0.0.0:53757; | bind 0.0.0.0:53757; | ||
# Please replace the key with your own key. | |||
# Secret key generated by `fastd --generate-key` | # Secret key generated by `fastd --generate-key` | ||
Zeile 95: | Zeile 185: | ||
# Set the interface MTU for TAP mode with xsalsa20/aes128 over IPv4 with a base MTU of 1492 (PPPoE) | # Set the interface MTU for TAP mode with xsalsa20/aes128 over IPv4 with a base MTU of 1492 (PPPoE) | ||
# (see MTU selection documentation) | # (see MTU selection documentation) | ||
# For Freifunk Rheinland is the MTU 1364 | |||
mtu 1364; | mtu 1364; | ||
Zeile 108: | Zeile 200: | ||
/etc/fastd/ffrhb/on-up.sh $INTERFACE | /etc/fastd/ffrhb/on-up.sh $INTERFACE | ||
"; | "; | ||
</pre> | </pre> | ||
Zeile 115: | Zeile 206: | ||
==== Datei /etc/fastd/ffrhb/on-up.sh ==== | ==== Datei /etc/fastd/ffrhb/on-up.sh ==== | ||
Der Unterschied des folgenden Scriptes zu anderen Erklärungen / Beispielen im Internet ist, dass hier | Der Unterschied des folgenden Scriptes zu anderen Erklärungen / Beispielen im Internet ist, dass hier eine globale IPv6 Adresse für das Interface bat0 erzeugt wird und die MTU an die Bedürfnisse der FF-Rheinland angepasst wird. Deshalb erfolgt dies in einem eigenen Script und nicht in der fastd.conf. Das Script muss von fastd über ''on up'' aufgerufen werden. | ||
<pre> | <pre> | ||
#!/bin/bash | #!/bin/bash | ||
# Execute when fastd is up | # Execute when fastd is going up | ||
# Autor: Thomas Arend | # Autor: Thomas Arend | ||
# (c) 2017 by Thomas Arend | # (c) 2017 by Thomas Arend | ||
# Date: | # Date: 27.05.2018 | ||
INTERFACE=${1:-mesh-vpn} | INTERFACE=${1:-mesh-vpn} | ||
logger "fastd on-up started" | |||
# Start meshing on fastd tunnel | # Start meshing on fastd tunnel | ||
ip link set up dev $INTERFACE || | ip link set up dev $INTERFACE || logger "Error: Interface $INTERFACE not set up" | ||
# Add tunnel interface to mesh | # Add tunnel interface to mesh | ||
batctl if add $INTERFACE || | batctl if add $INTERFACE || logger "Error: Interface $INTERFACE not added to batman" | ||
#sysctl net.ipv6.conf.bat0.disable_ipv6=1 | |||
#sysctl net.ipv6.conf.mesh-vpn.disable_ipv6=1 | |||
# Set mtu for bat0 | # Set mtu for bat0 | ||
# Change 1364 to your value in the site.conf for the FF firmware | # Change 1364 to your value in the site.conf for the FF firmware | ||
ip link set up dev bat0 mtu 1364 || | ip link set up dev bat0 mtu 1364 || logger "Error when setting MTU to 1364" | ||
batctl gw client 45 | |||
batctl orig_interval 5000 | |||
batctl multicast_mode 0 | |||
echo 15 > /sys/class/net/bat0/mesh/hop_penalty | |||
echo 1 > /sys/class/net/bat0/mesh/bridge_loop_avoidance | |||
echo 1 > /sys/class/net/$INTERFACE/batman_adv/no_rebroadcast | |||
ip link add name br-client type bridge | |||
ip link set bat0 master br-client | |||
# Add ipv6 addr with scope global to bat0 | # Add ipv6 addr with scope global to bat0 | ||
NIP='fda0:747e:ab29:2241' | NIP='fda0:747e:ab29:2241' | ||
GIP=`ip addr show dev bat0 | grep 'inet6 fe80::.* scope link' | sed 's#.*inet6 fe80::##; s# .*$##'` | GIP=`ip addr show dev bat0 | grep 'inet6 fe80::.* scope link' | sed 's#.*inet6 fe80::##; s# .*$##'` | ||
ip addr add ${NIP}:${GIP} dev | ip addr add ${NIP}:${GIP} dev br-client scope global || logger "Error: IPv6 ${NIP}:${GIP} not set" | ||
</pre> | |||
Alternative für das Bestimmen der IP-Adresse: | |||
IPv6=`grep 'fe80.*bat0$'/proc/net/if_inet6 | sed 's#fe80000000000000#fda0747eab292241#;s# .*##; s#\([0-9a-f]\{4,4\}\)#\1:#g; s#:$##'` | |||
==== Datei /etc/fastd/ffrhb/on-down.sh ==== | |||
<pre> | |||
#!/bin/bash | |||
# Execute when fastd is going down | |||
# Autor: Thomas Arend | |||
# (c) 2018 by Thomas Arend | |||
# Date: 27.05.2018 | |||
ip link delete br-client type bridge | |||
ip link set down dev bat0 | |||
ip link delete dev bat0 | |||
</pre> | </pre> | ||
Zeile 156: | Zeile 278: | ||
remote "0.wupper.ffrl.de" port 53757; | remote "0.wupper.ffrl.de" port 53757; | ||
</pre> | </pre> | ||
==== Anpassungen dhcpcd.conf ==== | |||
In der Datei /etc/dhcpcd.conf müssen unter Rasbian und Debian 9 (8?) folgende Ergänzungen vorgenommen werden: | |||
<pre> | |||
denyinterfaces bat0, mesh-vpn | |||
interface mesh-vpn | |||
noip4ll | |||
interface br-client | |||
noipv4ll | |||
interface bat0 | |||
noipv4l | |||
</pre> | |||
Ggf. kann zusätzlich ''br-client'' von DHCPC ausgenommen werden, wenn auf eine IPv4 Adresse 10.x.x.x verzichtet werden kann / soll. | |||
==== Starten und Aktivieren ==== | ==== Starten und Aktivieren ==== | ||
Zeile 215: | Zeile 356: | ||
</pre> | </pre> | ||
== | == Warnungen == | ||
Fastd baut den Tunnel über eine beliebige Netzwerkverbindung auf. D.h. der Rechner kann in einem WLAN - privat oder öffentlich - betrieben werden. Dies kann auch ein Freifunk-Netz sein. | Fastd baut den Tunnel über eine beliebige Netzwerkverbindung auf. D.h. der Rechner kann in einem WLAN - privat oder öffentlich - betrieben werden. Dies kann auch ein Freifunk-Netz sein. |
Aktuelle Version vom 27. Mai 2018, 20:27 Uhr
B.A.T.M.A.N. (Abkürzung für Better Approach To Mobile Adhoc Networking) ist ein Routing-Protokoll für mobile Ad-hoc-Netze. Siehe WikiPedia. Im Freifunk wird unter anderem B.A.T.M.A.N. als Routing-Protokoll eingesetzt.
Abstrakt
In diesem Artikel wird beschrieben, wie B.A.T.M.A.N. zusammen mit fastd auf einem Rechner mit Debian eingerichtet wird und der Rechner direkt an das Netz des Freifunk Rheinland, Domäne Wupper, angebunden wird. Als Beispiel dient die Konfiguration der Freifunk Rheinbach Community.
Mit Stand Mai 2018 wird auch alfred installiert, aber nicht konfiguriert.
Die Verbindung der Nodes (Router) zu den Servern im Internet erfolgt über einen verschlüsselten Tunnel. Bei Freifunk Rheinbach wird für die Tunnel fastd verwendet. Nodes, die in WLAN Reichweite zueinander stehen, verbinden sich untereinander über ein MESH-Netzwerk. Auch über Kabel (LAN oder WAN-Port) können sich Nodes vermaschen. Auf all diesen Verbindungen wird das Routing-Protokoll B.A.T.M.A.N. verwendet.
Hinweise
Ich verwende als Shell die bash. Standard ist bei Debian 8.7.1 dash. Die Befehle in den Scripten sind so einfach, dass sie in beiden Shells funktionieren sollten.
Dieser Beitrag basiert auf zahlreichen Quellen und den Erfahrungen aus den Tests. Soweit möglich versuche ich ältere Befehle durch neuere, moderne Befehle zu ersetzen.
Der Beitrag Raspberry Pi mit B.A.T.M.A.N. und fastd unter Raspbian liegt dieser Lösung teilweise zu Grunde. Ich habe jedoch brctl durch die Befehle von ip ersetzt.
git
Die benötigten Dateien stehen für FF-Rheonbach / Freifunk Rhein-Sieg und die Domäne Wupper in Github.
Herunterladen mit
git clone https://github.com/Byggvir/fastd-BATMAN.git
Installation der Software
B.A.T.M.A.N. und fastd installieren
Die folgenden Befehle und Scripte wurden unter Debian 8, Debian 9und Raspbian 2018-04 entwickelt und getestet.
Das folgende Script installiert auf einem Debian 8 / 9 bzw. Raspbian die notwendige Software - einschließlich fastd. Je nach System kann es notwendig sein zusätzliche Pakete zu installieren. Das folgende Script wurde auf zwei relativ frischen, jungfräulichen Debian 8.7.1 getestet.
Achtung: Die Router verwenden B.A.T.M.A.N. 2017.2 (Stand: 03.02.2018, Gluon v2017.1.4); Aktuell ist 2018.1. Im Debian sind meist ältere Versionen. Deshalb empfiehlt sich eine Installation aus den Quellen
Vor der Installation mit dem nachfolgenden Script müssen die passenden linunx-header- Dateien für den Kernel installiert sein / werden.
Z.B.
Debian: Für Raspbian befinden sich die Linux-Headers in linux-headers-amd64. Raspbian: Für Raspbian befinden sich die Linux-Headers in raspberrypi-kernel-headers.
#!/bin/bash # Installation B.A.T.M.A.N. # Version festlegen VBAT="2018.1" SRC="https://downloads.open-mesh.org/batman/releases/batman-adv-${VBAT}" # Installation der linux-headers für den Kernel. MACHINE=$(uname -m) case "$MACHINE" in x86_64) apt install linux-headers-amd64 # Debian ;; armv7l) apt install raspberrypi-kernel-headers # Raspian ;; *) echo -e "Unbekannte Architektur ${MACHINE}" exit 1 ;; esac # Wir brauchen ein paar Repos, die nicht im Default einhalten sind. grep 'http://repo.universe-factory.net/debian/' /etc/apt/sources.list || echo 'deb http://repo.universe-factory.net/debian/ sid main' >> /etc/apt/sources.list # Und den Schlüssel für das Paket. Aktuell: 16EF3F64CB201D9C KEY=16EF3F64CB201D9C gpg --keyserver pgpkeys.mit.edu --recv-key $KEY gpg -a --export $KEY | apt-key add - # Nun die Software, die wahrscheinlich fehlt, inklusive fastd apt install apt-transport-https apt update apt install build-essential bridge-utils pkg-config libnl-3-dev libnl-genl-3-dev fastd # Für alfred benötigte Entwicklunsgbibliotheken apt install libnl-3-dev libnl-genl-3-dev libcap-dev libgps-dev # Jetzt wird B.A.T.M.A.N. alfred aus den Quellen geladen und installiert cd /tmp wget ${SRC}/alfred-${VBAT}.tar.gz tar xzf alfred-${VBAT}.tar.gz cd alfred-${VBAT} make CONFIG_ALFRED_GPSD=n make CONFIG_ALFRED_GPSD=n install # Jetzt wird B.A.T.M.A.N. batctl aus den Quellen geladen und installiert cd /tmp wget ${SRC}/batctl-${VBAT}.tar.gz tar xzf batctl-${VBAT}.tar.gz cd batctl-${VBAT} make make install # Jetzt wird B.A.T.M.A.N. batman-adv aus den Quellen geladen und installiert cd /tmp wget ${SRC}/batman-adv-${VBAT}.tar.gz tar xzf batman-adv-${VBAT}.tar.gz cd batman-adv-${VBAT} make make install # Wir können batman-adv gleich starten modprobe batman-adv # ... und in die /etc/modules eintragen, damit es auch bei einem Neustart vorhanden ist grep '^batman-adv' /etc/modules || echo -e '#B.A.T.M.A.N für Freifunk\nbatman-adv' >> /etc/modules # zum Schluss legen wir uns noch ein Verzeichnis für die Konfiguration der fastd-Tunnel an. mkdir -p /etc/fastd/ffrhb/peers
Konfiguration
B.A.T.M.A.N. konfigurieren
Der Befehl modprobe batman-adv startes B.A.T.M.A.N. gleich nach der Installation. Durch Aufnahme von batman-adv in die Datei /etc/modules, wird B.A.T.M.A.N. beim Neustart des Rechner geladen. Beides wird bereits mit dem obigen Script erledigt, so dass wir fertig sind.
fastd konfigurieren
Das script /etc/init.d/fastd startet die Default-Konfiguration in /etc/default/fastd und alle Konfigurationen in /etc/fastd/*/fastd.conf. Eine Konfiguration in /etc/fastd/fastd.conf (wie in OpenSuSE) hat daher keine Auswirkung und wird nicht geladen.
Die folgende Konfigurationsdatei fastd.conf muss daher in das Verzeichnis /etc/fastd/ffrhb/ kopiert werden.
Der secret key in der Datei dient nur als Beispiel und ist durch einen eigenen Schlüssel zu ersetzen. Ein eigener Schlüssel wird mit fastd --generate-key erzeugt.
Die MTU beträgt für Freifunk Rheinland zur Zeit 1364 Byte.
Das peer limit sollte auf 1 stehen, auch wenn 10 Server definiert sind. Mehrere Tunnel zur gleichen Zeit bieten zur Zeit keine Vorteile und belasten die Server.
Datei /etc/fastd/ffrhb/fastd.conf
# Log warnings and errors to stderr log level warn; # Log everything to syslog log to syslog level warn; # Set the interface name interface "mesh-vpn"; # Support salsa2012+umac and null methods, prefer salsa2012+umac method "salsa2012+umac"; method "null"; mode tap; # Bind to a fixed port, IPv4 only bind 0.0.0.0:53757; # Please replace the key with your own key. # Secret key generated by `fastd --generate-key` secret "e0e07c1462748f4b0f36423c0ce5c4169e48354a07a3b908435f8ab128259c53"; # Secret: e0e07c1462748f4b0f36423c0ce5c4169e48354a07a3b908435f8ab128259c53 # Public: 72dc4c1aa15cfe4ae5d54caccd8efbd1af8848770843b26a58ed2fb8edb82d50 secure handshakes yes; # Set the interface MTU for TAP mode with xsalsa20/aes128 over IPv4 with a base MTU of 1492 (PPPoE) # (see MTU selection documentation) # For Freifunk Rheinland is the MTU 1364 mtu 1364; peer limit 1; # Include peers from the directory 'peers' include peers from "/etc/fastd/ffrhb/peers"; ## IP v6 Adresse muss ggf. nach ip link set up dev bat0 gesetzt werden mit: ## ip addr add dev bat0 fda0:747e:ab29:2241:.../64 scope global on up " /etc/fastd/ffrhb/on-up.sh $INTERFACE ";
Die Schnittstelle mesh-vpn muss B.A.T.M.A.N. als Interface hinzugefügt werden und benötigt eine IPv6 Adresss mit scope global. Dies geschieht mit folgenden Script, dass unter /etc/fastd/ffrhb/on-up.sh gespeichert wird. Die MTU der Netzwerkschnittstelle bat0 muss auf die MTU der Freifunk Community gesetzt werden. Für Rheinbach (Domäne Wupper ist es zur Zeit 1364).
Datei /etc/fastd/ffrhb/on-up.sh
Der Unterschied des folgenden Scriptes zu anderen Erklärungen / Beispielen im Internet ist, dass hier eine globale IPv6 Adresse für das Interface bat0 erzeugt wird und die MTU an die Bedürfnisse der FF-Rheinland angepasst wird. Deshalb erfolgt dies in einem eigenen Script und nicht in der fastd.conf. Das Script muss von fastd über on up aufgerufen werden.
#!/bin/bash # Execute when fastd is going up # Autor: Thomas Arend # (c) 2017 by Thomas Arend # Date: 27.05.2018 INTERFACE=${1:-mesh-vpn} logger "fastd on-up started" # Start meshing on fastd tunnel ip link set up dev $INTERFACE || logger "Error: Interface $INTERFACE not set up" # Add tunnel interface to mesh batctl if add $INTERFACE || logger "Error: Interface $INTERFACE not added to batman" #sysctl net.ipv6.conf.bat0.disable_ipv6=1 #sysctl net.ipv6.conf.mesh-vpn.disable_ipv6=1 # Set mtu for bat0 # Change 1364 to your value in the site.conf for the FF firmware ip link set up dev bat0 mtu 1364 || logger "Error when setting MTU to 1364" batctl gw client 45 batctl orig_interval 5000 batctl multicast_mode 0 echo 15 > /sys/class/net/bat0/mesh/hop_penalty echo 1 > /sys/class/net/bat0/mesh/bridge_loop_avoidance echo 1 > /sys/class/net/$INTERFACE/batman_adv/no_rebroadcast ip link add name br-client type bridge ip link set bat0 master br-client # Add ipv6 addr with scope global to bat0 NIP='fda0:747e:ab29:2241' GIP=`ip addr show dev bat0 | grep 'inet6 fe80::.* scope link' | sed 's#.*inet6 fe80::##; s# .*$##'` ip addr add ${NIP}:${GIP} dev br-client scope global || logger "Error: IPv6 ${NIP}:${GIP} not set"
Alternative für das Bestimmen der IP-Adresse:
IPv6=`grep 'fe80.*bat0$'/proc/net/if_inet6 | sed 's#fe80000000000000#fda0747eab292241#;s# .*##; s#\([0-9a-f]\{4,4\}\)#\1:#g; s#:$##'`
Datei /etc/fastd/ffrhb/on-down.sh
#!/bin/bash # Execute when fastd is going down # Autor: Thomas Arend # (c) 2018 by Thomas Arend # Date: 27.05.2018 ip link delete br-client type bridge ip link set down dev bat0 ip link delete dev bat0
Schlüssel Dateien für die Peers
Jeder Peer besitzt wie unser Rechner ein Schlüsselpaar, anhand dessen er eindeutig identifiziert wird. Die öffentlichen Schlüssel der müssen Peers kommen in das Unterverzeichnis peers. Die Namen spielen dabei keine Rolle. Wir verwenden folgende Namenskonvention, um die Peer und öffentlichen Schlüssel zu erkennen: mesh_vpn_backbone_peer_wupper<n>. Diese Namen werden auch in der Firmware verwendet, <n> ist dabei die Nummer des Servers (0-9).
Beispiel für Wupper 0.
key "e52daa654abcf5c20c5b7a74b5145f70a7491435c6ef334ae352e4f19c00e8f5"; remote "0.wupper.ffrl.de" port 53757;
Anpassungen dhcpcd.conf
In der Datei /etc/dhcpcd.conf müssen unter Rasbian und Debian 9 (8?) folgende Ergänzungen vorgenommen werden:
denyinterfaces bat0, mesh-vpn interface mesh-vpn noip4ll interface br-client noipv4ll interface bat0 noipv4l
Ggf. kann zusätzlich br-client von DHCPC ausgenommen werden, wenn auf eine IPv4 Adresse 10.x.x.x verzichtet werden kann / soll.
Starten und Aktivieren
Nun muss nur noch fastd gestartet werden mit:
service fastd start
Um fastd mit jedem Neustart automatisch zu starten, muss der folgende Befehl ausgeführt werden:
systemctl enable fastd
Test der Konfiguration
Ob alles richtig läuft, zeigen ifconfig, systemctl status fastd und batctl if bzw. batctl tg
root@medion:~# ifconfig bat0 bat0 Link encap:Ethernet Hardware Adresse 32:e7:53:24:17:5f inet6-Adresse: fda0:747e:ab29:2241:30e7:53ff:fe24:175f/64 Gültigkeitsbereich:Global inet6-Adresse: fe80::30e7:53ff:fe24:175f/64 Gültigkeitsbereich:Verbindung UP BROADCAST RUNNING MULTICAST MTU:1364 Metrik:1 RX packets:61804 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0 TX packets:28 errors:0 dropped:24 overruns:0 carrier:0 Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:0 RX bytes:3708888 (3.5 MiB) TX bytes:3529 (3.4 KiB) mesh-vpn Link encap:Ethernet Hardware Adresse aa:53:8d:76:e2:fa inet6-Adresse: fe80::a853:8dff:fe76:e2fa/64 Gültigkeitsbereich:Verbindung UP BROADCAST RUNNING MULTICAST MTU:1364 Metrik:1 RX packets:66901 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0 TX packets:23753 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0 Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:500 RX bytes:9241074 (8.8 MiB) TX bytes:5150504 (4.9 MiB) root@medion:~# systemctl -l status fastd ● fastd.service - LSB: Fast and Secure Tunneling Daemon Loaded: loaded (/etc/init.d/fastd) Active: active (running) since Fr 2017-03-03 16:54:08 CET; 26min ago Process: 2686 ExecStop=/etc/init.d/fastd stop (code=exited, status=0/SUCCESS) Process: 2697 ExecStart=/etc/init.d/fastd start (code=exited, status=0/SUCCESS) CGroup: /system.slice/fastd.service └─2710 /usr/bin/fastd --syslog-level info --config /etc/fastd/ffrhb/fastd.conf Mär 03 16:54:08 medion fastd[2697]: Starting Fast and Secure Tunneling Daemon... Autostarting fastd 'ffrhb':. Mär 03 16:54:08 medion systemd[1]: Started LSB: Fast and Secure Tunneling Daemon. root@x2:/etc/fastd/ffrhb/peers# batctl if mesh-vpn: active root@medion:~# batctl tl [B.A.T.M.A.N. adv 2016.5, MainIF/MAC: mesh-vpn/aa:53:8d:76:e2:fa (bat0/32:e7:53:24:17:5f BATMAN_IV), TTVN: 3] Client VID Flags Last seen (CRC ) 33:33:ff:24:17:5f -1 [.P....] 0.000 (0x2453b430) 33:33:00:00:00:fb -1 [.P....] 0.000 (0x2453b430) 01:00:5e:00:00:01 -1 [.P....] 0.000 (0x2453b430) 32:e7:53:24:17:5f -1 [.P....] 0.000 (0x2453b430) 33:33:00:00:00:01 -1 [.P....] 0.000 (0x2453b430)
Warnungen
Fastd baut den Tunnel über eine beliebige Netzwerkverbindung auf. D.h. der Rechner kann in einem WLAN - privat oder öffentlich - betrieben werden. Dies kann auch ein Freifunk-Netz sein.
Ist der Rechner in einem Freifunk-Netz, dann baut er einen fastd-Tunnel im fastd-Tunnel des Nodes auf, der die Verbindung zum Internet herstellt. Dies ist nicht sinnvoll und kann Effekte haben, die ich derzeit nicht überblicke und die nicht wünschenswert sind. Ein Effekt wird das Splitten von großen IP-Paketen sein.
Ergebnis und Siegerehrung
Über unseren fastd-Tunnel können wir auf die Nodes und die Clients des Freifunknetzes über IPv6 zugreifen.